VERINNERLICHTE LANDSCHAFTEN
5 nach 12 – Meditation im Würzburger Dom - 10. Juni 2013
Es gibt Menschen, die glauben und doch nicht glauben. „Ich glaube, dass ich nicht gläubig bin“, schreibt eine Dichterin unserer Tage. Sind junge Menschen von heute wirklich so gottlos, wenn sie sich extrem weltlich geben ohne Interesse an der Religion? Die Zahl der Christen, die das „Vater unser“ nicht kennen, nimmt zu. Die fatalen Folgen eines seelisch leeren und haltlosen Lebens sind uns bekannt. Doch hungern Menschen nicht nach einem Leben, das über banale und oberflächliche Dinge hinausgeht? Gewiss, wenn alle nur noch von Genuss und Gewinn, von Event und Fete reden, ist es nicht leicht, an das Unsichtbare und Unfassbare zu glauben.
Gemeinsam mit Muslimen
Gegen fundamentalistische Gewalt
Montag, 10. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Matthias-Ehrenfried-Haus Würzburg
Eigentlich müssten einige Muslime unter uns sein, um mit diskutieren zu können über unser Thema
Gemeinsam mit Muslimen – gegen fundamentalistische Gewalt
Es geht nicht um den theologischen Dialog, sondern um den sozialen Dialog, um unsere gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung und Handlungsfähigkeit. Die Frage, ob Muslime und Christen gesellschaftlich solidarisch handeln können oder sollten, ist höchst aktuell. Nachrichten überschlagen sich über Auswüchse eines Islams, der für Terrorakte missbraucht wird, der autoritäre Regierungen legitimiert, der in sich selbst zerstritten ist, der Minoritäten als zweitklassige Menschen behandelt und der Menschenrechte missachtet usw. Wir denken an die Ereignisse und Entwicklungen in Mali, Syrien, Ägypten, in der Türkei, in Bahrein, im Sudan und in anderen Ländern.
Kann es vor diesem Hintergrund Gemeinsamkeiten geben zwischen Muslimen und Christen, genauer gesagt, Gemeinsamkeiten im Kampf gegen fundamentalistische Gewalt?
PAKISTAN –
ein Volk lässt aufhorchen
Pakistan gilt als ein Land, das in Terrorismus und politisches Chaos versunken ist. Für die Wahlen am 11. Mai hatte man aus westlicher Sicht nur Schlimmes befürchtet. Doch die Pakistaner haben aufhorchen lassen. Sie haben Selbstvertrauen bewiesen. Über 60% der Wahlberechtigte, die sich durch den blutigen Terror der Taliban nicht einschüchtern ließen, gingen zur Wahl.
Feindbild Islam
Im Islam liegt Zündstoff – wie in allen Religionen, in denen subjektive Erfahrungen des Göttlichen, früher oder später, von politisch Mächtigen zu religiösen Systemen erhoben und als solche zu Machterhalt und Machterweiterung benutzt wurden. Das Gewaltpotential aller Religionen liegt in ihren politischen Instrumentalisierungen. Dies gilt für das Christentum nicht weniger als für andere Religionen. Erst mit Beginn der Säkularisation hat sich im Westen die Trennung von Staat und Religion durchgesetzt.
Ein Jesuit wird Papst Franziskus
Am 13. März 2013 auf dem Petersplatz: Was war geschehen? Ein Wunder? Ein Coup des hl. Geistes? Niemand kannte den heute gewählten Papst. Niemand reagierte auf die Ankündigung des Namens des auf den Stuhl Petri Erwählten. Doch alle auf dem Petersplatz atmeten auf, als wie aus heiterem Himmel der Name Franciscus zu vernehmen war. Die Wahl dauerte nicht lange. Offensichtlich war den Kardinälen klar geworden: Er soll es werden - Kardinal Bergoglio aus Buenos Aires, kein anderer. Statt des erwarteten zähen Ringens wurde es mit nur fünf Wahlgängen ein kurzes Konklave. Doch weshalb gab sich der Neugewählte den Namen Franziskus (ital. Francesco, span. Francisco)? Noch wusste niemand, wer der Neugewählte war…